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Spuren im Schnee

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04.02.2018

Gegen 21:45 des vergangenen Abends rückten 5 Mitglieder unserer Bereitschaft auf unserem Landrover Defender zu einer Personensuche im Odenwald aus.

Gegen 19:00 Uhr war ein Jugendlicher aus dem Bereich Otzberg / Ober-Klingen als vermisst gemeldet worden und die zuständige Polizeidienststelle hatte die DRK Rettungshundestaffel Babenhausen, die DRK Rettungshundestaffel Odenwaldkreis, die Rettungshundestaffel Bergstraße-Odenwaldkreis, sowie die umliegenden freiwilligen Feuerwehren zur Suche alarmiert.

Der Schneefall des Tages, die Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes und die Tatsache, dass der Vermisste barfuß und lediglich mit Nachtwäsche unterwegs war, machten die Situation für den Jungen zu einer durchaus ernstzunehmenden lebensbedrohlichen Situation.

Bereits in der frühen Phase der großangelegten Suchaktion begaben sich daher 3 Mitglieder der Bergwacht mit dem Geländefahrzeug in das Gebiet, in dem die Polizei den Vermissten vermutete.
Bereits nach kurzer Suche wurden die Kameraden durch die Hilfe eines ortskundigen Landwirtes auf prägnante Fußabdrücke im frischen, mehrere Zentimeter tiefen Schnee aufmerksam.
Gemeinsam verfolgten sie zu Fuß die Fußabdrücke über mehrere Kilometer in immer dichtere Bereiche des Waldes. Hier erwies sich die visuelle Spurensuche der Bergwacht als optimale Ergänzung zur perfekten Spürnase der Rettungshunde.

Nach Mitternacht konnte ein mit einer Wärmebildkamera ausgestatteter Polizeihubschrauber hinzugezogen werden, der alle Suchenden aus der Luft unterstützte.

So gelang es einem der Suchteams, durch eine gelungene Zusammenarbeit am Boden und in der Luft, den Jugendlichen gegen 01:30 Uhr leicht unterkühlt aber wie durch ein Wunder ansonsten wohlbehalten in Obhut zu nehmen.

Der Schlammige Boden, in dem sich bereits Fahrzeuge festgefahren hatten, erwies sich für den geländegängigen Wagen der Bergwacht nicht als ein Problem, so dass die Kameraden den Patienten von seinem Fundort aus über Forstwege an den Rand einer befestigten Straße bringen konnten.
Dort wurde er zu einer gründlichen medizinischen Untersuchung an den straßengebundenen Rettungsdienst übergeben.

Wir freuen uns, dass dieser Einsatz einen so glücklichen Ausgang genommen hat, wünschen dem Patienten für die Zukunft alles Gut und bedanken uns bei allen Einsatzkräften sowie den beteiligten Landwirten und Förstern, die wie wir am frühen Morgen erschöpft, verschmutzt, nass und kalt aber glücklich nach Hause gekommen sind für die Zusammenarbeit, die wieder einmal zeigte, wie wichtig alle Teile des Rettungsdienstes in solchen Situationen sind.

Auch weiterhin freuen wir uns auf gute Zusammenarbeit – ganz nach unserem Motto: "zu jeder Zeit, bei jedem Wetter, in jedem Gelände..." Ehrenamtlich für Ihre Sicherheit!

[ AK | KH ]