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Rettungsübung in der Jakobswand

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19.12.2015

Am Samstag den 19. Dezember führte die Bergwacht Darmstadt-Dieburg bei sommerlichen Temperaturen eine Tagesübung in der Jakobswand in Weinheim durch. Hierbei trainierten die Einsatzkräfte verschiedene Rettungsszenarien aus einer Felswand.

Die Jakobswand, ein Klettergebiet der Weinheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) bietet Sportkletterern und Klettersteiggängern während der Sommermonate hervorragende und abwechslungsreiche Routen und erfreut sich großer Beliebtheit.
Aufgrund der Beschaffenheit und der für die Region überdurchschnittliche Routenlänge von bis zu 3 Seillängen ergeben sich hier sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten. Zu den möglichen Rettungsszenarien zählen immer wieder auch Unfälle von Sportkletterern in den Felswänden des Odenwalds.
Als erster Ausbildungspunkt standen der Standplatzbau in Felswänden auf dem Plan, sowie Höhengewöhnungsübungen für die Bergwacht-Anwärter. Im weiteren Verlauf wurde die Jakobswand durch Abseilen erkundet, um geeignete Plätze für die darauf folgenden Rettungsübungen fest zu legen.
An drei verschiedenen Routen trainierten die zehn Bergwacht Mitglieder simultan als erstes die behelfsmäßige Bergrettung mit der Ein-Rettermethode aus dem Seil und aus einem Klettersteig.
Die Rettung erfolgte dabei jeweils von oben mit einem sich abseilenden Retter, der den im Gurt sitzenden Patienten übernahm und zu Boden transportierte.
Nach einer Mittagspause wurde eine planmäßige Rettung aus dem Fels trainiert. Hierfür wurde ein klassisches Szenario gewählt: Ein Kletterer stürzte innerhalb seiner Route ab, verletzte sich beim Aufprall schwer und blieb auf einem kleinen Vorsprung in etwa 30m Höhe liegen.
Die Rettung erfolgte dabei mit einem Schleifkorb. Am Wandkopf bauten die Übungsteilnehmer hierfür einen Standplatz mit soliden Fixpunkten auf. Ein Retter seilte sich selbstständig zum Patienten ab und übernahm die Erstversorgung. In der Zwischenzeit zog die restliche Mannschaft mit einem Flaschenzug einen weiteren Retter mit dem Schleifkorb vom Boden am Wandfuß zum Patienten auf. Nachdem der Patient in der Wand transportfähig gemacht war, konnte er von den beiden Rettern in den Schleifkorb auf die Vakuummatratze umgelagert werden und die Retter mit dem Patienten im Schleifkorb abgelassen werden.
Durch Überhänge und Vorsprünge wurde die Sicht zwischen Sichernden und Rettern eingeschränkt. Eine genaue Kommunikation per Funk war hierdurch notwendig.

Die Tagesübung war für alle Teilnehmer sehr lehrreich, bestärkte das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und festigte den Mannschaftsgeist.

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlichst bei der Sektion Weinheim des Deutschen Alpenvereins für die freundliche Unterstützung bedanken und freuen uns auf die kommenden Übungen in diesem abwechslungsreichen und herausfordernden Gebiet.