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Winterrettungslehrgang 2014

Winterrettungslehrgang 2014

12.01.2014

Vom 12. - 19. Januar fand der Winterrettungslehrgang der Bergwacht Hessen statt. Dieser Lehrgang findet alle zwei Jahre in Hirschegg im Kleinwalsertal, Österreich statt. Von der Bergwacht Bereitschaft Darmstadt-Dieburg nahmen in diesem Jahr fünf Einsatzkräfte teil.

Los ging es am Samstag früh um 04.00 Uhr. Nach etwa vier Stunden Fahrt kamen sie im Kleinwalsertal an. Im Skigebiet Fellhorn / Kanzelwand auf 1957m wurde sich, bevor der Lehrgang beginnt, eingefahren und noch der ein oder andere Fahrtipp gegeben. Am Sonntag Nachmittag trafen am Marburger Haus dann die weiteren Teilnehmer anderer Bereitschaften sowie die Ausbilder der Bergwacht Hessen ein. Am ersten Ausbildungstag (Montag) wurden von allen Teilnehmern bei einem Leistungstest die Skifahrtechniken bewertet. Die stark vereisten Pisten erschwerten hierbei die Prüfung. Anhand der Bewertungen von den Ausbildern wurden die Teilnehmer für den weiteren Lehrgangsverlauf in verschiedene Gruppen eingeteilt. In dem Lehrgangeverlauf wurden verschiedenste Themen ausgebildet:

  • Pflege der Ski
  • Intensive Weiterbildung der skifahrerischen Fähigkeiten
  • Liften des Akia (Rettungsschlitten)
  • Transport einer Verletzten Person mit dem Akia (von der Piste & abseits der Piste)
  • Abarbeitung von verschiedensten Fallbeispielen
  • Suchen von verschütteten Personen in einer Lawine mit dem LVS Gerät und Sonden
  • Lawinenkunde (Einschätzen und Bewerten von Lawinengefahren für Skitourengeher)
  • Verhalten bei einem Einsatz mit dem Rettungshubschrauber
  • Bau einer Verankerung im Schnee

Jeden Abend fanden nach dem Abendessen noch theoretische Ausbildungen statt. Die gemütliche Runde danach, um den Tag Revue passieren zu lassen, kam natürlich auch nicht zu kurz.
Einer der Höhepunkt des Lehrgangs war in diesem Jahr sicherlich die Lawinenübung auf dem Ifen in 2230m Höhe. In einem Übungsgebiet hatten die Ausbilder vormittags eine Lawinenverschüttung nachgebaut und dort Lawinenverschüttetensuchgeräte (LVS) sowie weiteres Material tief in den Schnee vergraben. Dieses musste mittels Signalsuche, Grobsuche, Feinsuche und Punktsuche innerhalb kürzester Zeit von den Lehrgagnsteilnehmern gefunden und vorsichtig ausgegraben werden. Im zweiten gleichzeitig ablaufenden Schritt, wurde mit einer Kette mit Lavinensonden der Hang vollständig abgesucht.
Ein weiterer Höhepunkt des Lehrgangs war die Nachtübung. Bei dieser mussten nachts in unwegsamen Gelände drei verletzte Skifahrer gefunden und medizinisch Versorgt werden. Wichtig dabei war es, der Unterkühlung der Verletzten gegenzuwirken, da unbekannt war, wie lange diese schon in dem Waldstück lagen. Der Abtransport der Patienten wurde mit Akia's durchgeführt.

Am Ende der Woche wurden die Ausbildungsinhalte geprüft und bewertet. Neben einer theoretischen Prüfung mussten im praktischen Teil verschiedene wintertypische Verletzungsmuster in Fallbeispielen erkannt und notfallmedizinisch versorgt werden. Der Lehrgang war sehr Erfolgreich. Alle Teilnehmer haben die Prüfungen bestanden. Am Sonntag den 19. Januar wurde nach einem ausgiebigen Frühstück das Einsatzmaterial wieder sortiert, auf den Fahrzeugen verlastet und die Heimreise angetreten.

Vielen Dank an die hervorragende Organisation des Lehrgangs und an alle Ausbilder für die hervorragende inhaltliche Ausbildung.